In der dritten Folge vom Mutismus-Pocast schauen wir uns ein wenig näher an, warum Selektiver Mutismus vor allem im Zusammenhang mit Kindern gesehen wird - obwohl es gar nicht so wenige Erwachsene gibt, die das auch noch haben..

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In der dritten Folge sind das die Themen:

  • Eine Störung mit Beginn in der Kindheit und Jugend.
  • Meiner Ansicht nach liegt der Beginn in der ganz frühen Kindheit, schon bevor man Sprechen kann.
  • Das verwächst sich... NICHT!
  • Selektiver Mutismus ist auch unter Ärzten und Therapeuten relativ unbekannt. Daher wird oft erst mal etwas anderes vermutet.
  • Das Problem ist schon da, bevor es diagnostiziert wird - und es geht auch mit der Diagnose nicht von selber weg.

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Zusammenfassung der Folge

(mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt)

Selektiver Mutismus ist eine psychische Störung, die Kommunikation verhindert - je stärker man sprechen möchte, desto schwieriger wird es.

In dieser Folge besprechen wir, warum selektiver Mutismus oft nur mit Kindern assoziiert wird, obwohl durchaus auch Erwachsene davon betroffen sein können. Trotz seiner Definition als psychiatrische "Kinderkrankheit" ist nicht davon auszugehen, dass der Selektive Mutismus irgendwann von allein weggeht.

In den Diagnosekriterien ist ein wichtiges Kriterium für den selektiven Mutismus der Beginn in der Kindheit. Dies führt gelegentlich gegenüber erwachsenen Patienten zu Missverständnissen nach dem Motto: "Dieser 34-Jährige kann doch keine psychiatrische Kinderkrankheit haben."

Doch, kann er schon. Wir dürfen nämlich den Ursprung in der Kindheit nicht mit Zeitpunkt einer Diagnosestellung irgendwann im Leben verwechseln.

Aus meiner Erfahrung beginnt der Selektive Mutismus immer in der frühen Kindheit - er repräsentiert eine gravierende Störung in Kommunikation und im Kontakt. Meist wird das Problem aber erst bemerkt, wenn das unwillkürliche Schweigen auffällt, weil das Kind unter fremden Personen körperlich erstarrt und nicht spricht – durchschnittlich im Alter zwischen drei und vier Jahren, manchmal aber auch erst viele Jahre später.

Wenn ein Kind in bestimmten Situationen nicht spricht, hoffen viele Erwachsene darauf, dass sich das Problem durch Abwarten von selbst löst. Doch wenn es um Selektiven Mutismus geht, ist dies selten der Fall. Je länger dieses Problem besteht, desto schwieriger wird die Lösung.

Es gibt eine kritische Zeit für betroffene Kinder - etwa im Alter von acht oder neun Jahren - in der sie bewusst wahrnehmen, dass sie anders sind als ihre Altersgenossen. Das heißt absolut nicht, dass Mutismus dann nicht mehr behandelt und geheilt werden kann, aber je mehr Gedanken sich das Kind über sich selbst macht, desto schwerer fällt es ihm, plötzlich überall zu sprechen.

Daher mein Rat: Wenn du Verantwortung für ein Kind zwischen drei und acht Jahren trägst und feststellst, dass es möglicherweise an selektivem Mutismus leidet - suche jetzt Hilfe. Je früher man mit einer Therapie beginnt, desto einfacher ist es für das Kind, den Mutismus hinter sich zu lassen.

Manchmal unterliegt man dem Irrtum, dass ein Problem erst dann vorhanden wäre, wenn es diagnostiziert wurde. In Wirklichkeit ist das Problem schon lange da gewesen und die Diagnose ist dann nur noch der medizinische Name dafür.

Kurz zusammengefasst: Obwohl der selektive Mutismus schon in der frühen Kindheit beginnt, wird er oft erst in Schule oder Pubertät oder sogar noch später erkannt. Diese psychische Erkrankung hat ihre Wurzeln früh im Leben und sie verschwindet nicht durch Abwarten, so dass sie durchaus bis ins Erwachsenenalter weiter bestehen kann. Eine Therapie umso unkomplizierter ist, je eher sie begonnen wird. Aber man kann in jedem Alter den Mutismus komplett hinter sich lassen.

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