
Grüß Dich!
Schön, dass du da bist.
Lass uns über Sprechblockaden und Psychische Gesundheit reden.
Oder einfach darüber, was du im Leben möchtest und wie es sich mit Leichtigkeit und ohne Blockaden entwickeln kann.
Ich bin Christine Winter
und das ungewollte Nicht-Sprechen-Können begleitet mich schon mein ganzes Leben lang - zunächst als Betroffene und jetzt als Helferin.
Ich hatte Selektiven Mutismus*, bis ich Mitte Dreißig war.
Nachdem ich die Sprechblockaden hinter mir gelassen habe, berate, coache und unterstütze ich nun seit 2012 andere, die als Betroffene, Eltern oder Helfer mit Sprechblockaden zu tun haben.
Und weil mich seit jeher interessiert hat, "wie Menschen funktionieren" - eben, weil es bei mir wegen der Psychischen Erkrankung lange Zeit anders war - biete ich allen, die das ebenfalls gerne besser verstehen möchten, Gespräche, Workshops und Informationen zu Wohlbefinden und Psychischer Gesundheit an.
*Mutismus ist das medizinische Wort für Sprechblockaden ohne organische Ursache.
Du bist...
...interessiert, wie Kommunikation und Wohlbefinden funktioniert
...selbst von Sprechblockaden betroffen
...Mutter oder Vater eines mutistischen Kindes
...als HelferIn für Mutismus-Betroffene tätig
Du möchtest...
Das Wort "Mutismus" kommt aus der medizinischen Fachsprache und ist daher nicht selbsterklärend. Ich rede daher lieber von "Sprechblockaden", weil dieses Wort jedem direkt eine Vorstellung davon vermittelt, was damit gemeint sein könnte.
Tatsächlich ist Mutismus aber wesentlich komplizierter als die meisten Menschen spontan denken würden.
Denn wenn man von Sprechblockaden betroffen ist, kann man nie vorhersehen, ob man in der nächsten Situation sprechen kann oder nicht. Dann ist der ganze Alltag und insbesondere der Kontakt zu anderen Menschen sehr stressig und auf die Dauer ziemlich belastend...
Umgekehrt ist es nicht weniger stressig und belastend, wenn man mit einer Person zu tun hat, die stumm und erstarrt und mit leerem Gesichtsausdruck in einer mutistischen Blockade feststeckt.
Und da beide Seiten nur dann gegenseitiges Verständnis für die Schwierigkeiten des Gegenübers aufbringen können, wenn sie die jeweils andere Seite verstehen, betrachte ich mich als eine Art Dolmetscherin.
Den Mutistinnen und Mutisten helfe ich dabei, das aus ihrer Sicht unhilfreiche oder ablehnende Verhalten der "Normalen" zu verstehen. Und den Menschen, die auf Mutistinnen und Mutisten treffen, helfe ich, deren scheinbar unfreundliches und ablehnendes Verhalten zu verstehen.
Denn Mutismus ist, wenn sprechen im Moment nicht geht. Und je mehr man es möchte, desto weniger geht es.
Blockaden kann man nicht willentlich beenden - sonst wären es ja keine Blockaden.
Mutistische Blockaden lassen sich auch nicht so ohne weiteres überwinden. Denn sobald eine Blockade da ist, macht das die betroffene Person weitgehend handlungsunfähig. (Und sehr häufig bezieht sich die momentane Hilflosigkeit nicht nur aufs Sprechen, sondern mehr oder weniger umfassend auf das gesamte Verhalten und die Fähigkeiten zur Interaktion.)
Sprechblockaden gehen nicht weg, wenn jemand sagt: "Nun stell dich nicht so an. Du KANNST doch sprechen. Nimm doch mal deinen Mut zusammen und streng dich an."
Und ganz sicher hilft es nichts, Druck - egal wie subtil - auszuüben.
Mutismus heißt, dass man sprechen will, aber jetzt gerade nicht kann. Und je mehr man es will, desto weniger geht es.
Um immer weniger Blockaden zu haben, ist der einzig sinnvolle Weg, den Druck und die Erwartung so weit zu verringern, dass es nicht zum Blockieren kommen kann.
Eine von den ganz häufig gestellten Fragen zum Mutismus ist: Was ist denn die Ursache für dieses unüberwindliche Schweigen, wenn die Person doch eigentlich ganz normal sprechen kann?
Die andere, noch häufiger gestellte Frage ist: Wie kann man die Sprechblockaden ein für alle Mal hinter sich lassen?
Auf beide Fragen finden sich oft für den konkreten Einzelfall keine klaren Antworten.
Auch ich selbst kann nicht genau sagen, was die Ursache für meine Erkrankung seit frühester Kindheit gewesen war und was letztlich viele Jahre später dazu geführt hat, dass ich sie hinter mir gelassen habe.
Wenn man aber mit größerem Abstand auf viele Mutismus-Biografien schaut und nicht so sehr die individuellen Lebensgeschichten betrachtet, sondern vor allem die Gemeinsamkeiten sucht, geht es da immer auch um Stress.
Ein Leben mit Sprechblockaden verursacht enormen Stress im Alltag. Und die aktuelle Forschung zeigt immer klarer auf, dass Stress ein bedeutender Faktor in annähernd jeder psychischen Störung ist - der Selektive Mutismus wird da sicherlich keine Ausnahme darstellen.
Menschen, die in chronischem Stress leben, können sehr schlecht neues Verhalten erlernen und erproben und tun sich enorm schwer, ihr gewohntes bisheriges Verhalten aufzugeben, um etwas Neues auszuprobieren.
Da ist es wenig verwunderlich, dass die Verringerung von Stress ganz allgemein im Alltag und speziell in Situationen, in denen immer wieder Blockaden auftreten, entscheidend in der Behandlung von Selektivem Mutismus ist.
Für mich geht es daher nicht ums "Sprechen lernen". Das können Mutisten ja längst.
Für mich geht es um entspannte Gelegenheiten, mit neuem Verhalten zu experimentieren. Ohne Stress, ohne Erwartungsdruck und mit einer gesunden Portion Neugier.
Veränderung lässt sich nicht einfach anknipsen.
Wie jedes Lernen von Fähigkeiten und Verhaltensweisen viele Anläufe braucht (und einige Fehlversuche mit sich bringt) ist auch der Weg in ein Leben ohne Sprechblockaden voller Alltagsexperimente und kleiner Versuche.
Ich mag es, wenn Experimente von entspannter Neugier ausgehen.
Was wäre wohl, wenn...? - Wie könnte man das mal ausprobieren? - Wie lässt sich in einem geschützten, spielerischen Rahmen etwas Neues erkunden?
Menschen mit Mutismus möchten ja Kontakt, sie möchten reden und sich unter die Leute mischen. Aber sie haben die Erfahrung gemacht, dass sie schnell überfordert sind und dass jede Überforderung eine mutistische Blockade auslösen könnte, die sie hilflos macht.
Veränderungsexperimente MÜSSEN daher winzig klein sein. Lächerlich winzig - denn wenn man über die Winzigkeit des Vorhabens lachen muss, bekommt man keine Blockade.
Und ganz wichtig: Bei Veränderungsexperimenten gibt es niemals Fehler.
Ein Experiment, das zu einem erwarteten Ergebnis führt ist genauso erfolgreich wie eines, das ein unerwartetes Ergebnis offenbart.
Stressfreies Ausprobieren ohne Erwartungsdruck und ohne Fehlerfokus ist der nachhaltigste Weg zur persönlichen Veränderung.
Denn nur in den Momenten ohne Blockaden kann man die Erfahrungen sammeln, die es möglich machen, sie mehr und mehr hinter sich zu lassen.
Warum ich mich auf Sprechblockaden spezialisiert habe?
- Nicht-Sprechen-Können ist wohl das Thema, mit dem ich in meinem Leben die längste Erfahrung habe - von Klein auf als Betroffene vom Selektiven Mutismus. Und dann, nachdem ich die Sprechblockaden hinter mir gelassen hatte, seit 2014 als Beraterin und Coach für Betroffene, Eltern und HelferInnen.
- Für alle Menschen, die mit Sprechblockaden konfrontiert sind, ist es belastend, dass sie so oft auf Unverständnis treffen. Nach mehr als 30 Jahren, in denen ich selbst tagtäglich sprachlos war oder befürchten musste, dass ich verstumme, ist für mich Verständnis aus Betroffenen-Perspektive selbstverständlich.
- Im Rahmen der Zulassung als Heilpraktikerin für Psychotherapie habe ich mich dann mit Diagnostik und Therapie auseinandergesetzt und ein breites Wissen über die Begleiterscheinungen erworben, die zusammen mit Selektivem Mutismus auftreten können.
- Seit ich 2012 angefangen habe, als Kommunikationstrainerin zu arbeiten, ist mir erst so richtig bewusst geworden, wie schnell Missverständnisse entstehen zwischen Menschen mit Mutismus und Menschen, die nichts über Sprechblockaden wissen. Und ich sehe es als meine Aufgabe, als "Übersetzerin" auf beiden Seiten für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben.
Im Notfall
So, wie es körperliche Notfälle gibt, bei denen du sofort und ohne Umwege eine medizinische Versorgung brauchst, gibt es auch psychische Notfälle, bei denen sofort gehandelt werden muss.
Der Notruf ist für alle psychischen und körperlichen Notfälle gleich!
Du wendest dich bei akuten Notfällen oder schweren psychischen Krisen sofort an den Notruf 112 und rufst den Notarzt.
Wenn du keinen Notarzt brauchst, aber schnell zu einem niedergelassenen Arzt musst, rufst du in Deutschland den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116117 an.
Menschen, die mit mir gearbeitet haben, sagen...
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