Die Frage nach Fortschritten und Rückschritten ist keine Hilfe im täglichen Umgang mit Selektivem Mutismus. Denn es wird erst viel später im Rückblick erkennbar, welche Entwicklung sich woraus ergeben hat.
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Der Weg raus aus dem Mutismus ist keine gerade Linie zwischen Punkt A und Punkt B.
Ältere Podcast-Folgen, die thematisch gut passen:
- 095 | Neue Erfahrungen, aber bitte ohne Überforderung
- 081 | Wollen ist das Problem, nicht die Lösung
- 075 | DER aufrechterhaltende Faktor ist Stress
Ein lieber Gruß an Ellas Blog über Autismus - und ein herzliches Dankeschön an alle Frage-Stellerinnen, die mich zu dieser Folge inspiriert haben.
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Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
Wenn ich mit dem Fokus auf denkbare Rückschritte auf dem Weg raus aus dem Selektiven Mutismus blicke, könnte ich eine lange Liste schreiben.
Ich gehe aber davon aus, dass der Weg aus dem Mutismus keine gerade Linie ist. Es gibt keinen direkten Pfad von A nach B; die Entwicklung verläuft unvorhersehbar und verschlungen. Und somit sind auch vermeintliche Rückschritte ein wesentlicher Teil der Entwicklung – eine Sammlung von Erfahrungen formt unsere Entwicklung im Leben.
Beim Selektiven Mutismus funktioniert etwas mal gut und dann wieder nicht. Erwartungen würden nur zu Enttäuschungen führen - dabei wäre es doch viel sinnvoller, für Erfahrungen offen zu bleiben.
Eine Mutter fragte kürzlich, ob es den häufig zitierten Moment gibt, in dem "der Knoten platzt". Wenn du mich fragst, gibt es den so nicht, denn Veränderungen geschehen fortlaufend durch neue Situationen. Aber es gibt manchmal (zum Beispiel beim Wechsel vom Kindergarten in die Schule) eine neue Situation, in der dann die zuvor entwickelte Handlungsfähigkeit "plötzlich" zu geändertem Verhalten führt.
Entwicklung bleibt ein kontinuierlicher Prozess voller kleiner Schritte vorwärts oder zurück ohne Planbarkeit im Voraus – erst rückblickend erkennt man darin Zusammenhänge.