Eine Frage, die viele HelferInnen, LehrerInnen und ErzieherInnen umtreibt: Woran erkennt man im Kontakt mit einer Mutistin oder einem Mutisten, dass eine mutistische Blockade kommt - so dass man bestenfalls noch verhindern kann, dass sie kommt?

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Über mich


Ich bin Christine Winter

... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war. 

Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.

Der Mutismus-Zustand kündigt sich schon vorher an. Die Anzeichen sind aber sehr subtil...

Was man von außen beim genauen Hinschauen beobachten kann:

  • flache (bis nicht mehr erkennbare) Atmung,
  • verringerte Beweglichkeit (Körper, Blickführung, Stimmfrequenz, ...),
  • Wahrnehmungs-Einengung,
  • das diffuse Gefühl, dass der Mutist bzw. die Mutistin gerade "verschwindet".

Wenn du das Gefühl hast, dass jemand in eine Blockade fällt, kannst du

  1. bewusst atmen,
  2. für deine eigene (innerliche) Sicherheit sorgen,
  3. für alles offen sein, was gerade geht - und auch für alles, was gerade nicht geht. Denn was geht, geht. Und was nicht geht... Nicht.

Bleib einfach präsent und stressfrei, ohne aufdringlich oder konfrontativ zu sein. Das ist wahrscheinlich die größte Unterstützung, die jemand in einer mutistischen Blockade von dir bekommen kann.

Lass uns über Sprechblockaden reden!

Wenn du dich gerne mit mir weiter über Mutismus austauschen möchtest...

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Zusammenfassung der Folge

mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt

In dieser Folge erzähle ich von den ersten Anzeichen für eine Blockade aus Sicht einer Lehrerin mit einer betroffenen Schülerin.

Vor dem Unterricht wirkt das Mädchen oft ganz normal im Kontakt mit Freundinnen. Doch sobald die Lehrerin sie anspricht, verschwindet sie regelrecht – als wäre sie plötzlich unsichtbar geworden. Die Lehrkraft fühlt sich hilflos und fragt sich natürlich: Was passiert da eigentlich?

Betroffene empfinden diese Situation völlig anders als Außenstehende. Du nimmst vielleicht wahr, wie Stress aufkommt oder die Atmung flacher wird – manchmal bleibt das aber auch unbewusst.

Was kann man von außen beobachten? Typisch sind Veränderungen in Stimme (sie wird leiser und flacher), Körpersprache (weniger lebendig) oder Präsenz (die Person scheint „weg“ zu sein). Oft bekommt der Blick etwas Starres; spontane Reaktionen nehmen ab; der Körper wirkt unbeweglicher, wie erstarrt.

Auch Wahrnehmung verändert sich bei Mutisten, wenn sich die Überforderung steigert: Tunnelblick entsteht, Geräusche werden ausgeblendet oder nicht mehr richtig verstanden. Manche beschreiben das Gefühl „nur noch Kopf“ zu sein – ohne Zugang zum eigenen Körpergefühl oder Bauchgefühl.

Für LehrerInnen ist so eine Situation sehr stressig und verunsichernd – fast surreal, ein bisschen erinnert das an einem Horrorfilm. Wichtig finde ich dann vor allem für die Lehrkraft: Erstmal für dich selbst sorgen! Atme bewusst aus und wieder ein, spüre deinen eigenen Körper wieder deutlicher.

Sobald dein eigener Stresspegel sinkt, kannst du eher Sicherheit vermitteln – was wiederum dem Mutisten hilft, wenn oder genauer gesagt, falls die Blockade nachlässt. Und außerdem gibt es der Klasse das Gefühl, dass alles okay ist. Gib Raum für alles was geschieht (oder eben gerade nicht geschieht) statt Druck aufzubauen.

Du kannst außerdem durch einen ruhigen Monolog helfen: So bleibt eine natürliche Gesprächsatmosphäre erhalten ohne Zwang für die mutistische Person, sich direkt zu beteiligen.

Die beste Unterstützung besteht darin Sicherheit herzustellen – denn man kann niemanden gezielt aus einer Blockade holen!

Aber je früher wir Warnzeichen erkennen – etwa starrer Blick oder zunehmende "Unsichtbarkeit" – desto schneller können wir reagieren: Atmen – Sicherheit erleben – Raum geben!


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