Zur Frage, ob der Selektive Mutismus eine Behinderung darstellt gibt es zwei Blickwinkel: Den rechtlichen Begriff aus der Sozialgesetzgebung und den umgangssprachlichen Ausdruck, in dem etwas hinderlich ist und deswegen als Behinderung bezeichnet werden kann.
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Ist es hilfreich, Mutismus als Behinderung zu betrachten?
In dieser Folge vom Mutismus-Podcast
- spreche ich kurz über den rechtlichen Begriff “Behinderung” - allerdings ohne tief in die rechtlichen Details zu gehen,
- und über den umgangssprachliche Begriff, mit dem alles, was hinderlich ist, als eine Behinderung bezeichnet wird;
- daraus ergibt sich dann meine persönliche Meinung darüber, ob diese Sichtweise hilfreich für jemanden ist, der mit Selektivem Mutismus konfrontiert ist.
Quellen:
- Definitionen des Begriffs "Behinderung": behinderung.org/gesetze/definition-behinderung
- Wikipediaeintrag: wikipedia.org/wiki/Behinderung
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Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
In dieser Folge spreche ich greife ich eine Frage auf: Ist selektiver Mutismus eine Behinderung?
Dabei möchte ich zwei Perspektiven unterscheiden: den rechtlichen Begriff aus der Sozialgesetzgebung und den umgangssprachlichen Ausdruck. Beide Ansichten will ich kurz beleuchten.
Rechtlich gesehen ist eine Behinderung in Deutschland eine nicht vorübergehende erhebliche Beeinträchtigung bestimmter Fähigkeiten. Die Einstufung hängt oft vom Einzelfall ab, da jede Situation unterschiedlich ist.
Umgangssprachlich wird alles als Behinderung betrachtet, was hinderlich im Alltag wirkt – wie bei fehlender Kommunikationsfähigkeit durch Mutismus. Wie stark das Alltagsleben beeinträchtigt wird, hängt vom Lebensalter ab; ob Kind oder Erwachsener macht einen Unterschied.
Als Mutismus-Betroffene habe ich selbst mich nie als behindert wahrgenommen und ich wäre beleidigt gewesen, wenn andere mich so bezeichnet hätten.
Wenn du mich fragst, sollten wir solche Zuschreibungen vermeiden. Der Fokus sollte darauf liegen, was möglich ist und nicht auf tatsächlichen oder vermeintlichen Einschränkungen – besonders beim selektiven Mutismus, wo Blockaden nicht immer vorhanden sind.
Beim Thema selektiver Mutismus halte ich es für sinnvoller sich auf Möglichkeiten statt Unmöglichkeiten zu konzentrieren; weniger Fokus auf Blockaden hilft dabei, die positiven Kommunikationserfahrungen nutzbar zu machen.