Zum Start in unser neues Podcast-Jahr miteinander will ich in dieser Folge vom Mutismus-Podcast mal wieder auf die Grundlagen zurückkommen.
Wenn du jemanden kennst, der kompakte Infos über Mutismus brauchen könnte - vielleicht ist diese Folge geeignet, um sie zu teilen…
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In dieser Folge vom Mutismus-Podcast
geht es um die grundlegenden Fragen:
- Was ist Mutismus und was bedeutet das Wörtchen “selektiv” dabei?
- Was ist bei einer Angststörung anders als beim Mutismus?
- Welches Ziel hat die Mutismus-Therapie und woran erkennt man die Fortschritte?
"Lass uns über Sprechblockaden reden!"
sage ich immer am Anfang des Podcasts.
Aber wenn ich immer nur rede und du immer nur zuhörst, dann ist das doch sehr einseitig...
Ich finde es wichtig, dass wir über Mutismus ins Gespräch kommen und unsere Erfahrungen austauschen und gemeinsam immer mehr davon verstehen.
Und daher gibt es einmal im Jahr einen Online-Workshop, der in einer überschaubaren Gruppengröße als Gesprächs- und Lern-Gelegenheit für alle offen sind, die diesen Austausch mögen.
Sehen und sprechen wir uns dann?
Ich freu mich drauf.
Zusammenfassung der Folge
(mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt)
Ich habe mir überlegt, mit welchem Thema ich in dieses neue Jahr starten möchte. Und ich habe mich entschieden, auf die ganz grundlegenden Fragen zurückzukommen: Was ist Mutismus? Was daran ist selektiv? Was ist bei einer Angst anders? Und was sollte, wenn man sich aus dem selektiv Mutismus rausbewegt, eigentlich das Ziel sein?
Mutismus bedeutet, dass Kommunikation nicht möglich ist, was mehr als nur das Sprechen umfasst. Es geht um körperlichen und stimmlichen Ausdruck sowie darum, sich verständlich zu machen. Selektiver Mutismus tritt auf, wenn das Sprechen in bestimmten Situationen nicht möglich ist, obwohl man es will. Es ist keine bewusste Entscheidung, sondern ein psychisches Problem ohne organische Ursache. Im Gegensatz dazu steht die Angst, bei der der Körper überaktiviert wird und sich auf Kampf oder Flucht vorbereitet, unabhängig vom eigenen Willen.
Mir ist wichtig, dass Mutismus und Angst unterschiedlich sind. Menschen mit Angst können konkret benennen, wovor sie Angst haben, während Menschen mit Sprechblockaden fast immer keine Ahnung haben, warum sie nicht sprechen können. Deshalb ist es unsinnig, die Angst "abstellen" zu wollen, da sie beim Mutismus eine berechtigte Sorge vor der Hilflosigkeit in einer mutistischen Blockade darstellt. Die Angst von Mutisten ist ja in der Regel durchaus gerechtfertigt.
Meiner Überzeugung nach fehlt es Mutisten an angenehmen Kontakt-Erfahrungen, die es ermöglichen, sich entspannt auf andere einzulassen. Daher sollte die therapeutische Arbeit darauf abzielen, solche positiven Kontakterfahrungen zu ermöglichen, ohne dabei Überforderung zu erzeugen. Dies erfordert Geduld und Rücksichtnahme auf das Tempo des Betroffenen.
In herkömmlichen Therapieformen, wie der Verhaltenstherapie, die sehr auf Erfahrungen mit Angststörungen basiert, laufen Maßnahmen bei Mutismus oft ins Leere, da die Angst hierbei eben nicht die Hauptrolle spielt. Es ist wichtig, dass Therapeuten sich auf das Tempo des Patienten einstellen und ohne Erwartungsdruck den Aufbau von entspanntem Kontakt unterstützen.
Das Ziel der Therapie sollte nicht nur das Sprechen an sich sein, sondern die Erfahrung von entspannt angenehmer Kommunikation in jeglicher Form. Der entscheidende Fortschritt liegt darin, dass Mutisten neue Situationen als möglich erleben und authentische Begegnungen ermöglicht werden. Letztendlich geht es darum, neue Erfahrungen zu schaffen, die das intrinsische Interesse an Begegnungen fördern.