Diese Folge knüpft an die 026 an und vertieft nochmal die Unterscheidung zwischen Psychotherapie, die von der Krankenkasse übernommen wird und Therapie als Selbstzahler. Außerdem gibt's ein paar Infos über mutismusspezifische Therapien.
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Krankenkassenkarte oder Selbstzahler?
Mutismusspezifisch oder nicht?
In dieser Folge vom Mutismus-Podcast geht's vor allem darum,
- wie es sich auswirkt, wenn die Therapie von der Krankenkasse finanziert wird und was der Unterschied zur Therapie als Selbstzahler ist,
- was man darunter versteht, wenn eine Therapie "mutismusspezifisch" ist und ob auch andere Therapien sinnvoll sind und
- wie viel ein Therapeut vom Mutismus verstehen muss.
Die erwähnte Übersicht über ein paar Therapieformen findest du hier:
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Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
In dieser Folge vom Mutismus Podcast möchte ich dir ein paar Gedanken zur Auswahl einer ambulanten Therapie mitgeben. Nach Folge 26 sind noch einige Fragen offen geblieben – vor allem dazu, was der Unterschied ist, wenn eine Therapie von der Krankenkasse bezahlt wird oder man selbst zahlt, und woran man erkennt, ob eine Therapie mutismusspezifisch ist.
Ambulant bedeutet übrigens einfach: Du gehst zur Therapie in eine Praxis und danach wieder nach Hause. Im Gegensatz dazu gibt’s stationäre Aufenthalte (rund um die Uhr) oder teilstationäre Angebote (z.B. Tagesklinik).
Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen Therapien auf Kassenkarte und solchen für SelbstzahlerInnen. Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Grundversorgung; sie zahlt nur bestimmte anerkannte Verfahren wie Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Ansätze. Für alles andere muss man meist selbst zahlen – hat dafür aber mehr Freiheit bei Auswahl und Gestaltung der Therapie sowie oft kürzere Wartezeiten.
Bei kassenfinanzierten Therapien gibt es viele Vorgaben: Diagnose durch den Arzt, feste Stundenzahlen, mitunter lange Wartezeiten und wenig Flexibilität im Ablauf – was gerade beim Thema Sprechblockaden problematisch sein kann.
Therapien für SelbstzahlerInnen bieten dagegen viel mehr Spielraum: flexible Termine ohne enge Taktung oder Bürokratie; auch die Diagnosestellung läuft direkter ab. Das erfordert allerdings Eigenverantwortung – sowohl finanziell als auch organisatorisch.
Was heißt nun „mutismusspezifische“ Therapie? Es gibt verschiedene Methoden speziell für Mutismus (SyMut, DortMut oder KoMut), meist angeboten von LogopädInnen. Entscheidend finde ich aber nicht unbedingt die Methode an sich – sondern dass jemand wirklich Erfahrung mit dem Thema hat! Gerade bei Jugendlichen/Erwachsenen kann ein weniger "mutismusspezifischer", eher individuell angepasster Ansatz besser passen.
Woran erkennst du einen guten Therapeuten? Wer meint, man müsste sich bloß „mehr anstrengen“, damit das mit dem Sprechen geht, hilft aus meiner Sicht nicht weiter. Offenheit gegenüber den Erfahrungen der Betroffenen zählt viel mehr als starre Vorstellungen darüber "wie Mutismus funktioniert".
Mein Fazit: In einer idealen Welt gäbe es freie Wahl ohne Hürden – in der Realität musst du schauen, welche Möglichkeiten am besten zu dir passen! Nutze deinen Spielraum bewusst aus.