Mutismus-Podcast | Folge 013
Wenn wir uns mal vorstellen, dass sich Stress und Belastungen ansammeln wie Wasser in einer Regentonne - dann sind wir schon mittendrin im Vulnerabilitäts-Stress-Modell.
Diese Vereinfachung hilft dabei, zu verstehen, warum bei Mutisten schon die kleinste Überforderung oder ein minimaler Erwartungsdruck zu Symptomen führt.
Ich bin
Christine Winter
...und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.

Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Ein Modell ist immer eine grobe Vereinfachung von etwas, das in Wirklichkeit ganz erheblich komplizierter ist.
Wir machen es uns also einfach und vergleichen einen Menschen mit einem Fass, das im Laufe der Zeit voll läuft. (Wohl wissend, dass der Vergleich nicht perfekt ist und jede Menge Faktoren - der Einfachheit halber - komplett außer Acht lässt.)
Kurz gesagt kann man mit dem Modell darstellen:
- Jeder hat unterschiedlich viel Fassungsvermögen.
- Ein volles Fass kann keine Belastungen und Überforderungen mehr aufnehmen.
- Wenn das Maß voll ist... tauchen Symptome auf.
Das erklärt dann auch die Unterschiede zwischen entspannten und gestressten "Fässern" und den Zusammenhang mit Mutismus, denn
Mutistische Blockaden sind enormer Stress für den Körper!