Podcast-Folge 128

vom 22.11.2025

Ein Haustier als Mutismus-Helfer?

Die Frage, ob ein Hund das Mutismus-Problem lösen würde, kommt öfter mal auf. (Vor allem, wenn auf Social Media eine zu Herzen gehende Geschichte zu finden ist, in der ein Kind einen Hund bekommen hat und danach überall spricht.)

Die kurze Antwort: Das lässt sich nicht pauschal und nicht in einem Satz beantworten...

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Über mich


Ich bin Christine Winter

... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war. 

Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.

Vieles, was das Tier mitbringt könnte auch ohne das Tier da sein...

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Zusammenfassung der Folge

mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt

Haustier ja oder nein - das sollte nicht vom Mutismus abhängen.

Viele denken: „Hund, Pferd, Lama - Therapietiere, Problem gelöst.“ Das ist eine vereinfachte Sicht. Tiergestützte Arbeit bedeutet nicht, dass das Tier „therapiert“. Vielmehr arbeitet eine Fachperson therapeutisch und nutzt das Tier als unterstützendes Element. Die Therapie wird vom Menschen geplant, geleitet, angepasst und organisiert - das Tier folgt einer Rolle, für die es innerhalb der Sitzung trainiert ist.

Warum Kinder zum Beispiel in Anwesenheit eines Hundes in der Therapie eher sprechen, lässt sich durch konkrete Faktoren erklären:

  • Die Aufmerksamkeit liegt auch auf dem Tier und somit weniger auf dem Kind.
  • Die vom Tier angebotene Nähe ohne Erwartungsdruck kann Betroffenen Sicherheit geben.
  • Das Tier ermöglicht einfache, unverbindliche Kontaktaufnahmen und kurze Unterbrechungen der Situation.

Viele dieser Effekte könnten mit anderen Mitteln erzielt werden - das Tier bringt jedoch ein beruhigendes Nervensystem mit, das echte Ko-Regulation ermöglicht: Säugetiere beruhigen sich gegenseitig und vermitteln Geborgenheit.

Assistenzhunde sind nochmal anders als Therapiehunde: Sie sind auf konkrete Hilfen fürs Alltagsleben trainiert. Sie „heilen“ Mutismus nicht aber sie erleichtern bestimmte Situationen.

Und was ist mit KI‑Tieren oder virtuellen Begleitern?
Wie andere technische Hilfen (Talker, Diktiergerät etc.) kann auch künstliche Intelligenz in Spielzeug oder Therapiegeräten als Hilfestellung eingesetzt werden. Das ist aber kein Ersatz für die Co‑Regulation durch ein Lebewesen.

KI kann das Lebendig-Sein nachahmen, aber sie empfindet nicht und strahlt auch keine Empfindungen aus. Damit fehlt DER wesentliche Aspekt von Begegnungen mit Menschen oder Tieren. Geborgenheit und echtes Verbundensein sind Erfahrungen von Lebendigkeit - das kann eine Simulation nicht bieten.

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