Ziele haben ist super - aber nur für Leute, die keine Blockaden haben.
Für Leute, die auf jede Überforderung mit einer Blockade reagieren, sind ihre eigenen Ziele ein wesentlicher Teil ihres Problems.
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Druck macht Blockaden und Ziele erzeugen Druck.
In dieser Podcast-Folge...
Das, was sich Mutisten von sich aus vornehmen, ist in aller Regel um einige Größenordnungen zu groß für sie. Denn Pläne machen sie immer dann, wenn da keine Blockade ist - und dann scheint ziemlich vieles sehr sehr einfach. Die Erwartung, dass es einfach sein muss, wenn man es dann tatsächlich macht, erzeugt einen (selbstgemachten) Erwartungsdruck, der massiv die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass dann die Blockade eintritt und gar nichts geht.
Und wenn der Druck von außen kommt (als Therapieziel, schulische Leistungsanforderungen, berufliche Zielsetzungen etc.) gilt das natürlich umso mehr.
Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
Ziele können lähmen – das habe ich am eigenen Leib erfahren. Statt zu handeln, verliert man sich in Details und der Plan wird unüberschaubar groß.
Statt sich auf umfangreiche Pläne zu konzentrieren, empfehle ich kleine Schritte: So klein, dass man darüber lachen muss. Denn Druck verstärkt Blockaden; Lachen löst sie.
Ein Beispiel: Anstatt sich vorzunehmen, jeden Tag alle zu grüßen – was schnell scheitern kann – fange mit einem Nicken bei einer einzigen Person an. Dieser Ansatz führt eher zum Erfolg ohne Überforderung.
Vor allem die Profi-Helfer sollten beachten: Nur wirklich einfache Schritte setzen!
Der gesamte Weg ist zwar das Ziel, aber jeder einzelne Schritt muss schaffbar sein. Und ein Schritt kann nun mal nur so groß sein, wie die Beine im Moment (!) lang sind.