Was Selektiven Mutismus besonders macht, ist der Wechsel zwischen dem Mutismuszustand und dem Zustand ohne Mutismus.
Das ist Grund genug, mal ausführlich über die mutistische Blockade zu sprechen - in dieser Folge mit dem Fokus auf die Auswirkungen (z. B. im Schulunterricht).
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Folge 3 einer kleinen Serie, bei der wir den Mutismuszustand im Detail betrachten.
Ältere Podcast-Folgen, die thematisch gut passen:
Lass uns über Sprechblockaden reden!
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Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
Diese Podcast-Folge ist Teil einer kleinen Serie über mutistische Blockaden. In den letzten Folgen habe ich darüber gesprochen, dass Mutismus weniger ein Sprech-Problem als vielmehr ein Kontaktabbruch ist und wie sich die Wahrnehmung verändert. Heute geht es um die Auswirkungen im Alltag – anhand von Beispielen aus meiner Erfahrung oder aus dem, was andere Betroffene beschreiben.
Gerade bei Schulkindern zeigt sich: Faktenwissen kann oft trotz der mutistischen Blockade gut aufgenommen und abgerufen werden – Mathe klappt zum Beispiel häufig problemlos. Doch sobald es um Gefühle oder Meinungen geht (wie „Wie findest du das Gedicht?“), ist der Zugang dazu versperrt. Schon die Antwort auf vermeintlich einfache Fragen wie „Wie geht’s dir?“ bleibt im Mutismus-Zustand aus; nicht weil man nicht will, sondern weil das eigene Gefühl gerade unerreichbar ist.
Dieses Fehlen von Gefühlswahrnehmung betrifft viele Lebensbereiche: Entscheidungen („Welches Eis möchtest du?“) werden eher nach äußeren Erwartungen getroffen als aus dem eigenen Empfinden heraus – was sehr belastend sein kann. Auch Kreativität leidet darunter; alles wird verkopft statt spontan erlebt.
Die Blockade wirkt zudem stark auf den Körper: Im Sport führt sie zu Bewegungsstarre oder Problemen beim Reagieren (z.B. Ballspiele). Orientierungssinn und Raumgefühl können ebenso beeinträchtigt sein; sogar Hunger-, Durst- oder Harndrang spürt man manchmal kaum noch.
Solche Einschränkungen sind vielschichtig und individuell verschieden. Deshalb mein Rat: Glaub nicht, was ich sage. Sondern frage Betroffene immer nach ihren eigenen Erfahrungen! Vielleicht findest du in dieser Podcastfolge neue Ideen, worauf du achten könntest oder welche Fragen du noch nie gestellt hast...