Einerseits empfinden Mutismus-Betroffene verschiedene Inhalte der Kommunikation als unterschiedlich schwierig.

Andererseits gibt es aber keine solche Abstufung, wenn man nicht in einer Sprechblockade ist - und daher ist es keine gute Idee, sich auf "Schwierigkeitsgrade" zu konzentrieren.

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Über mich


Ich bin Christine Winter

... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war. 

Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.

Warum Schwierigkeitsgrade Helfer in die Irre führen und Mutismus-Betroffenen viel Frust machen.

In dieser Folge vom Mutismus-Podcast spreche ich darüber,

  • geht es um Schwierigkeitsgrade, die vom Inhalt einer Aussage abhängen
  • und um die Irrtümer, die das verursacht, weil
  • die einfachste Hilfe die ist, die alle Levels gleichzeitig freischaltet.

Die "Schwierigkeits-Levels":

Je nach Inhalt wird Sprechen als unterschiedlich schwierig empfunden...

  1. Auswendig gelernte Fach-Aussagen
    (NICHT: Höflichkeitsfloskeln, da persönliche Aussagen)
  2. Fachwissen, das objektiv korrekt ist ("es")
  3. Tatsachenbeschreibung ohne persönliche Bewertung ("man")
  4. Tatsachenbeschreibung mit eigenem Zutun ("Ich")
  5. Fach-MEINUNG
  6. Fach-Entscheidung
  7. persönliche Meinung
  8. persönliche Entscheidung
  9. persönliche Geschichte - Einblick ins Innenleben (inkl. Emotion)
  10. gemeinsames Eintauchen in die Emotion, die im Kontakt spürbar ist

Aber darum geht es gar nicht, weil Kontakt, der als sicher empfunden wird, alle Levels gleichzeitig freischaltet.

"Lass uns über Sprechblockaden reden!"

sage ich immer am Anfang des Podcasts.

Aber wenn ich immer nur rede und du immer nur zuhörst, dann ist das doch sehr einseitig...

Ich finde es wichtig, dass wir über Mutismus ins Gespräch kommen und unsere Erfahrungen austauschen und gemeinsam immer mehr davon verstehen.

Und daher gibt es einmal im Jahr einen Online-Workshop, der in einer überschaubaren Gruppengröße als Gesprächs- und Lern-Gelegenheit für alle offen sind, die diesen Austausch mögen.

Sehen und sprechen wir uns dann?
Ich freu mich drauf.

Zusammenfassung der Folge

mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt

Mir ist aufgefallen, dass wir oft von Schwierigkeitsgraden beim Sprechen ausgehen – manche Situationen erscheinen uns leichter als andere. Doch diese Einteilung führt in die Irre: Es geht für Mutisten gar nicht um das schrittweise Überwinden einzelner Levels. Vielmehr sollten alle "Levels" gleichzeitig freigeschaltet sein.

Mutismus bedeutet nicht, dass jemand das Sprechen lernen muss – die Betroffenen können es bereits, nur eben nicht immer. Die Herausforderung liegt darin, sichere Situationen zu schaffen und echten Kontakt herzustellen. Wenn dieser Kontakt besteht und sich sicher anfühlt, entsteht keine mutistische Blockade.

Auf meinem eigenen Weg habe ich die Erfahrung gemacht: Kommunikation entsteht natürlich im Kontakt mit anderen Menschen; sie benötigt kein Training oder Üben spezifischer Situationen. Viele Therapieansätze fokussieren jedoch genau darauf – auf wiederholtes Üben standardisierter Gesprächssituationen – was häufig frustrierend ist und wenig zur eigentlichen Problemlösung beiträgt.

Als Helfende sollten wir also eine stabile Beziehung als Raum für individuelle Experimente anbieten statt isolierte Übungseinheiten durchzuführen. Wir müssen den Betroffenenen zeigen wie ein natürlicher Austausch funktioniert - ohne Druck und ohne Angst vor Fehlern.

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