Meine Antwort auf die Frage, warum einige Mutismus-Fachleute - und auch ich selber - davon abraten, ein Kind ausdrücklich dafür zu loben, wenn es in einer unerwarteten Situation gesprochen hat.
Eltern schlussfolgern oft, dass sie die Erfolgserlebnisse der Kinder ignorieren müssen - aber so ist das meiner Meinung nach überhaupt nicht gemeint.

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Über mich


Ich bin Christine Winter

... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war. 

Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.

Es gibt das Loben und es gibt das Freuen - und gemeinsame Freude ist immer angenehm, wohingegen ein Lob oft mit viel Erwartung einhergeht.

In dieser Folge vom Mutismus-Podcast

  • unterscheide ich Loben und Freuen voneinander und
  • ich erzähle dir ein wenig darüber, warum ausdrückliches Lob meiner Ansicht nach ungünstig ist,
  • aber auch dass du deine Freude über ein Erfolgserlebnis nicht unterdrücken musst.

Motivation spenden für den Mutismus-Podcast.

Jeder Espresso zählt. :-)


Dein Beitrag hilft mir beim Podcasten und allen Hörern beim Mutismus verstehen.

Zusammenfassung der Folge

mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt

Selektiver Mutismus ist eine psychische Blockade beim Sprechen – man will, aber es geht einfach nicht. Weil "zu viel Wollen" inneren Druck auslöst, kann explizites Lob bei selektivem Mutismus leicht kontraproduktiv werden.

Die gute Absicht vieler Eltern und Fachkräfte ist eigentlich verständlich: Lob motiviert und bestärkt. Doch bei Mutismus-Betroffenen führt die damit einhergehende Erwartung oft zu Stress und Perfektionismus.

Ich habe festgestellt – übrigens auch in Führungskräfteseminaren und nicht nur bei Mutismus-Betroffenen – dass gemeinsame Freude über ein positives Ereignis wertvoller ist als formelles Lob. Gemeinsames Freuen ohne Erwartungshaltung schafft eine entspannte Atmosphäre; so wird die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man in einer Blockade landet.

Natürlich solltest du dich mit einem mutistischen Kind freuen können! Wenn deine Tochter stolz von einem Gespräch berichtet, sei mit ihr gemeinsam glücklich. Aber macht bitte beide daraus keinen Maßstab für die Zukunft.

Als Betroffene weiß ich: Zu viel Lob steigert die Angst vor Versagen im Wiederholungsfall. Ich bevorzuge es daher heute noch, wenn mein Umfeld sich unaufgeregt mit mir freut statt mich explizit zu loben.

Meine Empfehlung lautet also: Weniger loben, mehr ehrliche Freude zeigen! So wächst im besten Fall die Experimentierfreudigkeit ohne Angst vor zukünftigen Herausforderungen.

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