Was Selektiven Mutismus besonders macht, ist der Wechsel zwischen dem Mutismuszustand und dem Zustand ohne Mutismus.
Das ist ein guter Grund, mal ausführlich über die mutistische Blockade zu sprechen - in dieser Folge mit dem Fokus auf die äußere und die innerliche Wahrnehmung.
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Die zweite Folge einer kleinen Serie, bei der wir den Mutismuszustand im Detail betrachten.
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Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
Dies ist die zweite Folge meiner kleinen Serie über mutistische Blockaden – und warum es dabei um viel mehr geht als nur ums Nicht-Sprechen.
In dieser Folge möchte ich dir zeigen, wie sich die Wahrnehmung in einer mutistischen Blockade verändert – sowohl äußerlich über die Sinne als auch innerlich in Gedanken oder Gefühlen. Viele Betroffene (auch ich früher) erleben zum Beispiel eine veränderte Körperwahrnehmung: Man spürt den eigenen Körper kaum noch oder nimmt Schmerzen nur gedämpft wahr.
Auch innere Bilder veränderten sich bei mir stark während einer Blockade: Sie waren farblos und klein wie durch einen Tunnelblick ohne Überblick oder Kontraste. Die Zeit stand scheinbar still; rückblickend fühlt sich das an wie ein endloses Jetzt – obwohl mir natürlich klar ist, dass das so nie gestimmt haben kann.
Das Denken verschiebt sich ebenfalls: Es kann lauter werden oder sehr langsam ablaufen. Oft habe ich mich innerlich antworten hören und war überrascht festzustellen, dass nach außen gar nichts angekommen ist.
Die äußeren Sinneseindrücke sind genauso betroffen: Bei Stress hat sich tatsächlich mein Gesichtsfeld verengt – das war sogar mal messbar beim Augenarzt! Auch das Hören fällt schwerer; Stimmen verschwimmen zu einem Summen oder klingen fremd.
Diese Veränderungen können alle Bereiche der Wahrnehmung - sowohl der äußeren als auch der inneren - betreffen. Da ist es wenig erstaunlich, dass in einer Blockade der Kontakt zur Umwelt und zu sich selbst verloren geht.