Kommunikationsbesonderheiten, spezielle Herausforderungen...
Aber trotz ähnlicher Begriffe sind Autismus-Spektrum-Störungen und Selektiver Mutismus sehr verschieden.
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
Das Nicht-Sprechen ist nicht das gleiche - auch wenn Autismus und Mutismus ähnlich klingen.
Die Grundidee für diese Folge stammt von Silke. Denn sie hat mich kürzlich interviewt für Ellas Blog. Dort informiert sie über Autismus, sie teilt ihre Erfahrungen und unterstützt Eltern autistischer Kinder.
Silke hat mir in einem schriftlichen Interview einige Fragen gestellt - den gesamten Text findest du bei ihr im Blog. Und ein paar Aspekte fand ich so interessant, dass ich sie auch hier im Podcast nochmal ansprechen wollte.
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Ältere Podcast-Folgen, die thematisch gut passen:
- 005 | Wie ist die mutistische Blockade
- 029 | Wie kündigt sich eine mutistische Blockade an
- 063 | Mutismus und andere Diagnosen
Lass uns über Sprechblockaden reden!
Wenn du dich gerne mit mir weiter über Mutismus austauschen möchtest...
Schick mir eine Nachricht. Oder vereinbare einen Termin.
Zusammenfassung der Folge
mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt
Ich wurde von Silke für ihren Blog zum Thema Autismus interviewt. Dabei ging es naheliegenderweise viel um die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Autismus und Mutismus. Aber obwohl ich schon einiges über Autismus-Spektrum-Störungen gelesen habe, fällt es mir schwer, ein Gefühl dafür zu entwickeln, weil das Autismus-Spektrum so breit ist und es keine klare, griffige Beschreibung gibt – anders als beim Selektiven Mutismus, wo das Leitsymptom sehr konkret ist: Nichtsprechen ohne organische Ursache.
Silke fragte mich, worin sich selektiver Mutismus und Kommunikationsbesonderheiten bei Autismus unterscheiden. Meine Antwort ist da etwas vage geblieben, weil ich mich schlecht in Autisten hineinversetzen kann und finde, dass man besser jemanden fragen sollte, der selbst autistisch ist.
Aus meinen Kontakten mit erwachsenen Autisten weiß ich, dass sie mich oft fragen, wie ich als Mutistin wusste, dass ich eigentlich sprechen wollte. Das das Interesse an Kommunikation und der Wunsch zu sprechen da ist und trotzdem das Sprechen unmöglich ist, war offenbar für sie ungewöhnlich. Bei Betroffenen von Frühkindlichem Autismus scheint der Fokus eher darauf zu liegen, wie Kommunikation auf jeden Fall gelingt – auch da habe ich als ehemalige Mutistin nie drüber nachgedacht. Denn der typische Satz von jemandem mit Selektiven Mutismus ist: „Ich würde ja sprechen wollen, aber es geht nicht – je mehr ich es will, desto weniger geht es.“
Zur Frage, ob es spezielle Herausforderungen für autistische Kinder mit selektivem Mutismus gibt: Ich habe wenig Erfahrung mit Kindern und es dürfte eigentlich diese Doppeldiagnose gar nicht geben, weil nonverbales Verhalten bei Autismus-Betroffenen dem Autismus zugerechnet wird. Daher ist meine Antwort eine sehr allgemein gefasste: Was allen in Momenten der Sprachlosigkeit hilft, sind Menschen, die entspannt und sicher wirken, denn Sicherheit fördert Kontakt. Und mit einem besseren Kontakt wird es schon eine sinnvolle Idee geben, wie man mit der Situation umgehen kann. Ungewolltes Verstummen ist ja kein Drama, wenn niemand daraus ein macht.