Im Mutismus-Podcast geht es diesmal um die Frage:
Was bedeutet es, in einer mutistischen Blockade zu sein?
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Über mich
Ich bin Christine Winter
... und ich hatte Selektiven Mutismus, bis ich Mitte Dreißig war.
Heute unterstütze ich Erwachsene, die ihre Sprechblockaden hinter sich lassen wollen, sowie Familienangehörige und professionelle Helfer beim Mutismus verstehen.
In dieser Folge...
"Wie ist das denn, in einer mutistischen Blockade zu sein?"
Diese Frage wird sehr häufig gestellt.
Aber die Antwort darauf ist gar nicht so leicht, denn wir reden ja über einen Zustand, in dem die Worte fehlen...
Ich versuche es dennoch - und zwar sowohl aus der Betroffenen-Perspektive als auch durch die Brille der anderen Menschen betrachtet.
Das nächste Webinar...
Von Zeit zu Zeit biete ich Mutismus-Webinare, Mutismus-Talks oder andere Online-Veranstaltungen rund um die psychisch bedingten Sprechblockaden an.
Da können wir miteinander ins Gespräch kommen oder du kannst mir schriftlich im Chat deine Fragen stellen. Ich freue mich, wenn du dabei bist.
Zusammenfassung der Folge
(mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt)
Mutismus ist eine psychische Störung, bei der Kommunikation unmöglich ist, obwohl man eigentlich schon sprechen kann. In dieser Folge teile ich drei wichtige Fakten zur mutistischen Blockade.
Wenn Menschen mich nach meiner eigenen Erfahrung mit dem Nichtsprechen gefragt haben, fand ich es immer schwierig zu antworten. Wie kann man einen Zustand beschreiben in dem Worte fehlen? Das ist die Ironie des Mutismus - uns fehlen oft die Worte um unsere eigene Situation zu erklären.
Es gibt jedoch drei wesentliche Aspekte:
- Beim selektiven Mutismus funktioniert das Sprechen manchmal und manchmal nicht;
- je mehr Druck aufgebaut wird desto weniger funktioniert es;
- mit zunehmendem Alter werden diese Probleme gravierender.
Eltern sollten daher Sprechblockaden bei ihren Kindern ernst nehmen und sie nicht als harmlosen Ausdruck von persönlichen Vorlieben abtun – besonders wenn ihr Kind älter wird. Während im Vorschulalter Nicht-Sprechen-Können noch keine schwerwiegenden Konsequenzen hat, ist bei Jugendlichen und Erwachsenen das gesamte Leben erheblich eingeschränkt.
Jugendliche, die in alltäglichen Situationen hilflos werden, erleben oft ein Gefühl von Lebensunfähigkeit. Diese Einschränkung kann das normale Leben unmöglich machen und führt manchmal zu Selbstmordgedanken. Und das, obwohl wir hier über eine behandelbare psychische Krankheit sprechen.
Die mutistische Blockade kann sehr irritierend sein - sowohl für den Betroffenen als auch für Außenstehende. Der Kontakt wird blockiert und die Person reagiert nicht auf ihre Umgebung oder zeigt keine Körpersprache oder Mimik. Von außen betrachtet scheint der Betroffene dann stur und abweisend zu sein – doch dies ist nur unsere Interpretation mangels anderer Informationen vom Betroffenen selbst.
In Wirklichkeit sind sie innerlich abwesend und kämpfen mit Gedanken wie "Ich kann nichts tun".
Es ist schwer in Worte zu fassen was wirklich innen vor sich geht aber ich versuche es trotzdem: Für mich war es ein starkes Gefühl von Abwesenheit, als ob ich oder die Welt auf merkwürdige Weise weg wären. Es war ein Zustand der Ohnmacht und Bewusstsein zugleich.
In einer Blockade verändert sich die Zeitwahrnehmung und Emotionen werden gedämpft. Gedanken kreisen wild, logische Perspektiven scheinen nicht greifbar. Menschen erscheinen weit weg und von mir getrennt, als befände ich mich hinter einer Glasscheibe in einem Aquarium. Wenn eine Blockade sich dann löstist da ein starker Wunsch nach Beziehungen und Nähe. Gleichzeitig ist klar, dass ich nichtdamit umgehen kann, wenn Menschen mir nahe kommen wollen. Schamgefühl folgt häufig; der Gedanke "Hätte ich doch..." wird zum Gedankenkarussell.