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Selektiven Mutismus verstehen...

Umfassende Informationen für Eltern und Helfer

Es gibt einige Begriffe im Zusammenhang mit Mutismus, die gar nicht so leicht zu verstehen sind - vor allem, wenn man mit der medizinischen Fachsprache nicht vertraut ist.

Das fängt schon damit an, dass manchmal von "selektiv" und manchmal von "elektiv" die Rede ist - und mit beiden Wörtern das Gleiche gemeint ist.

Oder dass sowohl das momentane Nicht-Sprechen-Können als auch die dahinter stehende psychische Erkrankung, die das Sprechen-Können verhindert, als "Mutismus" bezeichnet wird. Mal ist es das Symptom, mal eine Diagnose...

Sowohl für die vielen Fremdwörter und Fachbegriffe als auch für die Probleme und Erfahrungen, die Mutismus-Betroffene haben, soll hier nach und nach eine Informationssammlung entstehen.

Allgemeine Informationen zum Thema Mutismus

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Über Selektiven Mutismus als Diagnose

"Mutismus" ist für sich gesehen keine Diagnose ist, sondern die Bezeichnung dafür, dass Sprechen nicht geht, obwohl man eigentlich schon sprechen könnte (also körperlich dazu in der Lage wäre) - aber je mehr man es will, umso weniger geht es.

EINE von den Erkrankungen, bei der dieses Symptom vorkommt, wird als "Selektiver Mutismus" bezeichnet. Neben dem Nicht-Sprechen-Können ist für diese Diagnose wichtig, dass der Beginn früh in der Kindheit liegt. Wenn das ungewollte Schweigen in einer späteren Lebensphase zum ersten Mal auftritt, handelt es sich um ein anderes Störungsbild.

Wichtig ist auch die Abgrenzung zu Autismus-Spektrum-Störungen, denn auch in diesen Symptomatiken kommt teilweise oder vollständige Sprachlosigkeit vor. Aber auch wenn Autismus ganz ähnlich wie Mutismus klingt erleben Autisten das Nicht-Sprechen deutlich  anders. Deswegen wird, wenn eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert wurde, nicht zusätzlich die Diagnose Selektiver Mutismus gestellt.

Über Mutismus-Therapie

Um beim Verdacht einer psychisch bedingten Einschränkung des Kontakt- und Kommunikationsverhaltens eine Therapie zu beginnen, führt mit jüngeren Kindern der Weg am besten zuerst einmal zum Kinderarzt, der dann die nötigen Überweisungen veranlasst. 

Schön wäre, wenn die professionelle Hilfe für mutistische Kinder interdisziplinär - also von einem Netzwerk von Profi-Helfern, die Hand in Hand arbeiten - gestaltet werden könnte. Dabei könnten neben dem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, der als Arzt die Diagnose und Behandlung verantwortet und dem Therapeuten, der zum Beispiel eine logopädische Therapie, Sprachtherapie oder Psychotherapie anbietet, auch Lehrkräfte und Erzieher in die Behandlung einbezogen werden. Außerdem wäre es wünschenswert, dass die Helfer auf Mutismus spezialisiert oder jedenfalls mit dem Thema Selektiver Mutismus schon zu tun hatten.

Was Mutisten hilft

Neben der Behandlung des Mutismus gibt es auch eine Reihe von hilfreichen Ideen, mit denen jeder mutistischen Menschen Unterstützung geben kann.

Unabhängig von der Ursache des Selektiven Mutismus insgesamt ist beim Auftreten einer mutistischen Blockade immer Stress und akute Überforderung gegeben. Eine wesentliche Voraussetzung, um helfen zu können, ist daher, Menschen mit Selektivem Mutismus mit Ruhe und ohne konkrete Erwartungen zu begegnen.

Selektiver Mutismus ist überwindbar - oder genauer gesagt: Wenn man die psychisch bedingten Sprechblockaden hinter sich gelassen hat, gibt es keine Einschränkungen mehr für das Kommunikationsverhalten. Aber weil das betroffene Kind oder der Jugendliche oder Erwachsene in manchen Situationen sprachlich über Jahre hinweg eingeschränkt war, gibt es je nach Alter einiges zu probieren und nachzuholen.

Du findest das alles überfordernd?

Dann lass uns doch gemeinsam im Gespräch einen Anfang finden, von dem aus du Schritt für Schritt vorankommst.

Mutismus bei Kindern im Vorschulalter

Selektiver Mutismus beginnt generell früh in der Kindheit und wird in der Regel erkannt, wenn das Kind beim Eintritt in den Kindergarten oder eine andere Form der Fremdbetreuung dort über die Eingewöhnungszeit hinaus ganz oder teilweise stumm bleibt.

Kinder mit selektivem Mutismus können in mindestens einer sozialen Situation über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder nicht sprechen. Im Vorschulalter ist das für das Kind selbst noch nicht unbedingt ein großes Problem - es kennt sich selbst ja nicht anders. Aber die Erwartung in der Kita, dem Kindergarten, der Spielgruppe oder auf dem Spielplatz ist, dass ein Kind mit der Zeit "auftaut". Und das ist bei dieser Störung nicht der Fall - wenn Sprechen in einer Situation nicht geht, dann geht es nicht.

Totaler Mutismus (also völlige anhaltende Sprachlosigkeit mit psychischer Ursache) entsteht in der Regel später. Wenn ein Kind im Vorschulalter gar nicht spricht, sollten alle in Frage kommenden körperlichen Ursachen sorgfältig ausgeschlossen werden.

Mutismus bei Schulkindern bis 12

Ab dem Grundschulalter werden sich mutistische Kinder mehr und mehr über ihre kommunikativen Einschränkungen bewusst. Der Vergleich mit den anderen Kindern bekommt immer mehr Bedeutung. Und je älter jemand mit Mutismus wird, desto mehr und eindringlicher erwarten sowohl die mutistischen Kinder selbst als auch die Menschen um sie herum, dass das Sprechen gehen muss.

Nicht selten entsteht in dieser Zeit auch eine (berechtigte) Angst vor Sozialen Kontakten. Schließlich ist es immer wieder unmöglich, in an sich unproblematischen Situationen zu sprechen - und das führt zu immer mehr und immer unangenehmeren Erfahrungen, je älter man wird.

Über Mich.

Ich bin Christine Winter und ich hatte selbst Selektiven Mutismus bis ich Mitte Dreißig war.

Nachdem ich dann die ungewollten Sprechblockaden hinter mir gelassen hatte, ist die Kommunikation weiterhin mein Thema geblieben. Heute arbeite ich als  Kommunikationstrainerin und als psychologische Beraterin für Mutismus-Betroffene, für ihre Eltern und für die Profi-Helfer.

Mutismus bei Jugendlichen

Bei Jugendlichen, die von klein auf unter Mutismus leiden, treten nicht selten im Laufe der Jahre weitere psychische Probleme zum Nicht-Sprechen-Können hinzu. Diese zeigen sich relativ häufig als Angststörung oder Zwangsstörung. Bei älteren Jugendlichen können auch Depressionen auftreten.

Es geht dann längst nicht mehr nur darum, dass der junge Mensch in bestimmten Situationen nicht sprechen kann. Durch die jahrelange Erfahrung der Hilflosigkeit in fremden Situationen und die Belastung, mit bestimmten Personen nicht sprechen zu können, werden die Sprechblockaden vom Kommunikations- zum Lebensproblem.

Mutismus im Erwachsenenalter

Mutismus gilt zwar als Störung, die Kinder betrifft. Aber sie geht im Jugend- und Erwachsenenalter nicht unbedingt von alleine weg. Sie "verwächst sich" also nicht, wenn man älter wird.

Eher verfestigt sie sich, weil die über Jahre hinweg gemachte Erfahrung, in wiederkehrenden Situationen nicht sprechen zu können, zu einem Teil der eigenen Identität wird.

Und anders als bei Kindern mit Mutismus, für die die Eltern zugleich Alltagshelfer sind, ist ein man als Mutistin und Mutist in der Erwachsenenwelt außerhalb der Familie auf sich selbst gestellt. Das wirkt sich auf Berufswahl und Berufsausübung, auf Beziehungen und Alltagsanforderungen umfassend und gravierend aus.

Was du auf diesen Seiten findest

Das Informationsangebot gibt es sowohl zum Hören im Mutismus-Podcast als auch zum Lesen in den vielfältigen Infotexten. Und die Zahl der Beiträge auf der Webseite christine-winter.de wird von Monat zu Monat größer.

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